52 Bücher: Woche 3
Online seit Mon 21 November 2011 in Kunst und Kultur
In Woche 3 des52 Bücher-Projektes kommt ein Motto ganz nach meinem Geschmack.
Deutsche Nachkriegszeit (nach dem 2. Weltkrieg)
Auch wenn wir ja immer noch “Nachkriegszeit” haben. Denn derzeit wütet hier keiner und der nächste scheint auch nicht bald zu kommen, meint man mit Nachkriegszeit die unmittelbaren Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges.
Und da gibt es ein paar gute Bücher:
Zuerst ist einmal “`Krücke <http://www.amazon.de/gp/product/3407781784/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=liomblog-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=3407781784>`__” von Peter Härtling zu nennen.
Der 13-jährige Thomas ist zum Ende des Zweiten Weltkriegs von seiner Mutter getrennt worden. In diesem Fall wollten sie sich in Wien bei seiner Tante treffen, deren Haus jedoch nicht mehr steht. Thomas gerät an einen beinamputierten ehemaligen Wehrmachts-Soldaten, der sich selbst „Krücke“ nennt, aber Eberhard Wimmer heißt. Beide finden Unterschlupf bei Bronka, einer jüdischen Freundin Krückes. Sie überredet Krücke, Thomas beim Roten Kreuz zu melden und mit ihm nach Deutschland zurückzukehren. Sie selbst wandert später mit jüdischen Waisenkindern nach Palästina aus. Krücke und Thomas landen nach einem mehrwöchigen Transport in einem Viehwaggon in einer Kleinstadt in Schwaben, wo sie schließlich wieder ein Alltagsleben aufnehmen, bis sie erfahren, dass Thomas’ Mutter in München ist. Thomas kehrt zu ihr zurück, muss sich aber von seinem Freund Krücke trennen.
Und noch ein Jugendbuch, dass ich aber ebenso wie das erste jedem Erwachsenen empfehlen kann wäre “*Der Erste Frühling”* der dritte Teil der Berliner Familiensaga. Es ist zwar kein Muss die anderen beiden Teile vor diesem zu lesen, aber “`Die Roten Matrosen <http://www.amazon.de/gp/product/3407789211/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=liomblog-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=3407789211>`__” und `”Mit dem Rücken zur Wand” <http://www.amazon.de/gp/product/340778922X/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=liomblog-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=340778922X>`__ sind ebenso empfehlenswerte Bücher von Klaus Kordon. Interessiert man sich für deutsche Geschichte sind diese drei Bücher einfach ein guter Einstieg ins Thema. Kordon beschreibt in allen drei Bänden das Leben einer Berliner Arbeiterfamilie im Wedding. Drei Generationen kämpfen gegen die Widrigkeiten der jeweiligen Zeit und doch gibt es auch in dunklen Momenten hoffnungsvolle Zeichen. Menschen verlieben sich und Kinder werden geboren…
Und Nachkriegszeit heißt auch Aufarbeitung. Und deswegen ist mein letzter Buchtipp ein wenig als die anderen. B. ehandelten die beiden ersten die direkte Nachkriegszeit so soll dieses Buch eher das Leben mit dem schweren Erbe beleuchten.
Uwe Timm beschäftigt sich in dem 2003 veröffentlichen Buch Am *”Beispiel meines Bruders”*schonungslos mit der Vergangenheit seiner Familie und wie der Titel schon sagt besonders mit der seines älteren Bruders. Timm hat diesen kaum kennengelernt, denn als der Autor 2 Jahre alt war meldete sich der 18jährige Karl-Heinz freiwillig zur Waffen-SS und wird Mitglied der Nazi-Eliteeinheit SS-Division Totenkopf . Warum hat der Bruder nicht wie andere junge Männer seiner Zeit auf den Einberufungsbefehl gewartet? Warum meldete er sich freiwillig ausgerechnet zur SS? War er ein Überzeugungstäter? Der Autor geht seinen Fragen an Hand des Tagebuches und der aufgehobenen Feldpost seines Bruder nach und beschäftigt sich nicht nur mit der Schuld seines Bruders, sondern auch mit der der Elterngeneration.