Nerdiger Wordpressclient: blogit.vim

Online seit Wed 08 February 2012 in Digital

Unser Umzug hat mich derzeit (fast) vom Netz getrennt. Kein ordentliches DSL mehr, sondern übergangsweise nur ein Webstick. Das funktioniert soweit ganz gut, die Verbindung ist allerdings zum großen Teil sehr langsam (morgens scheint es ein bisschen schneller zu gehen). Wenn man Mails abfragen will, kann man sich in der Zeit eigentlich erstmal einen Tee machen.
Ich war also auf der Suche nach einem Programm mit dem man ohne Netzverbindung WP-Artikel verfassen kann, denn schon das Aufrufen des Adminbereiches ist eigentlich eine Zumutung für die Mobilverbindung. Drivel hatte ich schon installiert und so probierte ich es zuerst mit diesem Editor.
Er sieht ganz gut aus und man kann auch einen Artikel verfassen, alte Artikel konnte ich jedoch nicht bearbeiten, da das Programm die Verbindung verweigerte.
Blogilo sieht vielversprechend aus, kommt aber nicht in Frage, denn es müssen eine ganze Menge KDE-Bibliotheken mitinstalliert werden und diese runterladen möchte ich wegen deren Größe nicht.
Auf Wordpress.org stieß ich dann auf eine kleine Erweiterung für Vim.
blogit.vim entpackt man einfach in ~./vim und legt noch eine Datei mit dem Namen passwords.vim in dem selben Ordner an. Dort trägt man seine Blogzugangsdatem nach folgendem Schema ein:
let blogit_username=”Your blog user name”
let blogit_password=”Your blog password. Not the API-key.”
let blogit_url=”https://your.path.to/xmlrpc.php
und schränkt am Besten die Leserechte der Datei so ein, dass nur der Besitzer diese lesen kann. Dies ist notwendig, da das Passwort in Klartext abgelegt ist.
Nun kann man in vim mit :Blogit new einen neuen Artikel anlegen und diesen dann mit :Blogit commit ins Blog übertragen, wobei man beachten muss, dass nach “Date” eine Leerzeile steht, dann sonst nur ein Fehler ausgegeben wird.
Zu guter Letzt muss man den Artikel noch mit :Blogit push veröffentlichen.

Vorteile: Es ist ein reiner Texteditor und man kann so recht schnell in der Konsole einen Blogartikel verfassen. Es gibt sogar eine Autocompletefunktion für Tags und Kategorien, die man mit STRG+X und dann STRG+U aufrufen kann.

Nachteile: Es ist ein reiner Texteditor, man muss sich also mit html ein bisschen auskennen, wenn man den Text formatieren will und man kann keinerlei Bilder hochladen. Dies muss man dann doch über das Webinterface oder per FTP machen.Außerdem ist die Steuerung von vim recht speziell und gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber mal zurechtgefundenkann man gut und flott mit diesem Editor arbeiten.