Diebstahlsicherung” für Android

Online seit Thu 12 July 2012 in Digital

Nach dem ich mit dem letzte Artikel ein paar nützliche Tipps zu diversen Androidanwendungen ergattert habe, möchte ich nun selbst einen kleinen Tipp abgeben.

Es gibt diverse “Diebstahlsicherungen” im Market. Wobei die  Bezeichnung an sich etwas irreführend ist, denn ein bisschen Software kann keinen Dieb davon abhalten, ein mobiles Gerät zu entwenden.  Möchte man dies tun sollte man das Gerät immer in einem Safe an das eigene Handgelenk schmieden. Trotzdem können solche Systeme sinnvoll sein, wenn man ein entwendetes oder verlorenen Gerät wieder zurückbekommen möchte. Grundsätzlich funktionieren alle Programme ungefähr gleich. Fehlt das Gerät, senden man über irgendeinen Kanal einen Aktivierungsbefehl und das Gerät sendet Daten zum eigenen Ort über das Netz zurück an den Besitzer.

Zwei Probleme gibt es dabei.

  1. Wenn ein Dieb schlau genug ist und gleich alle Verbindungen kappt, hilft einem das beste Programm nichts.
  2. Man weiß nie genau welche Daten denn der Dienst sammelt und ob er das nicht auch permanent tut, um die User zu überwachen und deren ortsbezogene Daten anderweitig zu mutzen.
Problem Nummer 1 ist eigentlich nicht zu lösen, bei Problem Nummer 2 schaft Open-Source entsprechendes Vertrauen, da der Quellcode offen liegt und der (kundige) Nutzer überprüfen kann, was das Programm so tut.
image0Hier kommt die Software Prey ins Spiel. Diese ist nicht nur für Android, sondern auch für Ubuntu/Linux, Mac, iOS und Windows erhältlich. Der SourceCode kann bei github betrachtet werden.
Am Besten man installiert Prey über Google Playund konfiguriert auch das Gerät darüber.  Da dies selbsterklärend ist, verliere ich keine weiteren Worte dazu.
Übersichtsdialog in Prey

Übersichtsdialog in Prey

Aber einen Tipp habe ich noch. Standardmäßig wartet das Programm auf eine SMS mit dem Inhalt “GO PREY”, der Satz ist frei konfigurierbar und ich empfehle etwas unverfängliches zu nahmen, was dem Dieb/Finder nicht gleich verrät, dass das Gerät ab jetzt überwacht wird. Dies kann man auch mit dem Deaktivierungssatz in der Übersicht tun. Auch dies ist sinnvoll, sonst kann jeder, der den Standardsatz per SMS schickt das Tracking deaktivieren. Dabei ist es übrigens nicht weiter schlimm, wenn man den Satz vergisst. Auf der Website ist dieser jederzeit nachzulesen und man kann auch dort das Gerät aktivieren. Möchte man das ganze mal testen kann man es auch über das Gerät selbst machen. Über “Execution control” in der Übersicht, ist es möglich die Überwachung zu stoppen. image2Das ist nützlich, wenn man das Smartphone wiedergefunden hat und nicht dazu ins Netz gehen möchte (oder kann).

Für alle Änderungen ist übrigens immer das Passwort von Prey nötig, da die Daten auch immer an die Server Fork Ltd. übertragen werden müssen und damit ein unbefugter nicht die Einstellungen ändern kann.

Jetzt zu den Eigenschaften:

Je nach Gerät (Handy/Tablet oder PC) sind diese unterschiedlich. Bei PCs bekommt man keine genauen Ortsdaten, da ja ein kein GPSmodul verfügbar ist. Logt sich der Dieb aber in einem öffentlichen WLAN ein (bzw. befindet sich in der Nähe von bekannten SSIDs), sollte das hinreichend genau sein. Dafür kann man die Webcam bei Laptops (falls vorhanden) ein und ausstellen und Screenshots anfertigen. Die Bilder bekommt man dann mit dem Report geliefert. Dies kann nicht nur praktisch für eine etwaige Strafverfolgung (Bild des Diebs, Identität über Facebook/ Email oder sonstige Seiten die der Dieb besucht) sein, sondern auch weitere Hinweise zum Ort geben.

Das geht leider bei Android- und iOS-Geräten (noch) nicht, dafür ist die Aktivierung über SMS (Nur bei Android verfügbar!!) recht einfach und man bekommt den genauen Aufenthaltsort angezeigt. Zudem gibt es ein SIM-Karten-Wechselalarm. Möchte der Dieb mit einem SIM-Kartenwechsel die PIN-Sperre umgehen, wird dessen Nummer an das System übertragen und kann somit auch an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet werden. Außerdem ist es dadurch möglich mit dem “Finder” in Kontakt zu treten. Davon würde ich aber eher absehen und mich lieber direkt an die Polizei wenden. Aber ein Kommentator im bei GooglePlay hat so sein Handy recht schnell zurückbekommen.

Möchte man mehr Geräte überwachen oder weitergehende Features gibt es auch Bezahlaccounts ab 5$/Monat dann wäre sogar eine Liveüberwachung über das Dashboard möglich.

Erfolgsgeschichten gibt es übrigensauch schon und hier ist noch ein Erklärvideo:

http://vimeo.com/18728980